Regen in der Wüste
In der Berber- und Wüstenstadt Zagora angekommen sind wir am nächsten Tag zu einem Schneider. Mohammed, ein Berber der deutsch sprechen kann, hat uns zu dem kleinen Laden in einer engen Gasse geführt, denn wir wollen endlich mal unsere speckigen Sitze mit nem schönen marokkanischen Stoff überziehen lassen.
Mit Mohammed haben wir Freundschaft geschlossen, er ist sehr hilfsbereit in allem und will auf keinen Fall etwas, nur zum Tee lässt er sich einladen.
In Zagora müssen wir am 14ten noch in eine Werkstatt, um neue Blattfedern unten einzubauen, denn der Wagen hatte sich bedenklich gesenkt. Danach steht das Krötenmobil wieder 12 cm höher und die Federung bei den löchrigen Straßen ist deutlich besser. An diesem Tag fängt es stark an zu regnen.
Der Regen hält auch an, als es weiter geht. Eigentlich wollten wir in die andere Richtung nach Tata aber nach einigen Kilometern ist die Straße wegen Überschwemmungen gesperrt. Als wir dann doch 50 km weiter kommen ist plötzlich Stopp vor einer überfluteten Brücke. Davor warten noch eine Familie und ein Berber auf dem Moped. Jupp kocht für alle Kaffee. Dann drehen wir um und kommen so nach Foum Zguid.
Dort bleiben wir 2 Tage bis wir zurück über Zagora am 20igsten in der Wüstenstadt Merzouga ankommen. Außer Steinen und Lehm gibt es hier auch endlich richtige Sanddünen. Nach nem kurzen Zwischenfall mit einem Franzosen auf dem ersten Campingplatz, fahren wir einem Berber nach, der uns zu einem sehr schönen Campingplatz führt.
Hier lernen wir auch Ulrike aus Münster kennen, eine alte Dame, die mit einem ganz kleinen PKW in Marokko unterwegs ist, in dem sie auch schläft. Ulla reist schon seit den 60iger Jahren in der Welt umher und hat bereits ein Buch geschrieben. Auch ein paar wenige andere nette Deutsche sind hier und Hassan, der Campingplatzbesitzer würde gerne eine Flasche Whisky haben statt Geld. Einige Moslems trinken gerne Alkohol nach Sonnenuntergang, aber heimlich. Naja, Gott sieht ja eigentlich alles, auch unseren täglichen Bockmist den wir oft fabrizieren. Die Moslems die trinken zerschlagen dann die Flaschen, damit Allah es nicht sieht. Deshalb liegen überall im Gelände Marrokos so viele Glasscherben herum.