Nachbetrachtung 2018 -Teil 2
Von Muxia, einem kleinen Küstendorf, deren Kirche auf den Klippen gebaut ist sind wir weiter nach Playa o Arino. Tief im Wald gab es einen Grillrastplatz in einer kleinen Bucht. Hier erlebten wir auch das spanische Temperament beim Ausscheiden ihrer Fußballmannschaft im Achtelfinale gegen Russland.
Ein spannendes Spiel, das erst nach dem Elfmeterschiessen endschieden war. Am Abend hatten wir ne Gute Zeit am Backsteingrill im Wald mit zwei Brüdern aus dem Ruhrgebiet. Im strömenden Regen fuhren wir weiter nach Ferrol und verbrachten mal einen Tag auf einem Campingplatz. Über Cabo Pinar kamen wir über die enge Küstenstraße nach Ortiguera. Nach einer 2 Wochen langen Schlechtwetterfase waren wir echt froh und haben die Tage hier voll genossen. Hinter Pinienbäumen und den Dünen erstreckte sich eine ca. 3 Kilometer Halbrunde und fast Menschenleere Bucht. Nach 2 Tage sind wir dann weiter gereist, auf der Suche nach dem nächste schönen Örtchen. So durchstreiften wir Porto de Bares, das Städtchen Foz, Playa de Penarroda, Playa de Fregulfe, Ballota, Cabo Vidio, wo wir an einem Brunnen unseren Wassertank aufgefüllt haben) und fuhren dann weiter in die Großstadt Aviles. Später ging es dann zu der wieder einmal wunderschönen Klippenlandschaft eines Cap´s, dem Cabo de Penas! An der Costa Verde (grüne Küste) sah die Landschaft aus wie im Allgäu,; herrliche saftige grüne Wiesen, Hügel, Wälder und Berge. So erreichten wir Luanco, und fuhren in den nächsten Tagen nach Moniella, Colunga, Barro, San Vincente und Somo am Kantabrischen Meer.
Nun war es schon Mitte Juli geworden.
Während in Deutschland ein Jahrhundertsommer herrschte ließen wir uns eine selbstgemachte Tortilla in unserem Wohnmobil schmecken, während von oben herab ein Gewitter auf uns niederprasselte. Immer wieder mal zogen durchnässte Pilgerreisende an unserem Fenster vorbei, doch gegen Nachmittag des nächsten Tages hörte es dann auf zu regnen und die Sonne kam wieder hervor. Als wir uns in die Sonne gesetzt hatte um die Aussicht zu genießen, kam irgendwann die Guardia Civil und meinte dies wäre kein Campingplatz und wir mussten unsere Stühle wieder einpacken und die Fenster und Türen unseres Womo´s sollten verschlossen bleiben. Solche Begegnungen waren aber eher eine Seltenheit. Auf unserer Tour hörten wir immer wieder von Leuten, die im Wohnmobil umherreisten, dass sie ausgeraubt oder belästigt wurden. Wir hingegen blieben von solchen Dingen, Gott sei … und tausend Mal Danke Jesus durchgehend verschont obwohl wir meist an verlassenen Plätzen und Straßenrändern standen. Am Playa Galizano, Playa de Laga und Playa de Ajo waren die Strände wegen der Schulferien voller Menschen und die hohen Wellen hier zogen auch noch viele Surfer an. In Lekeito hat es erneut wie aus Eimern geschüttet, so sind wir mit dem Regenschirm durch die Altstadt und am Strand entlang gewandert. Die Baskenlandschaft haben wir in Arroa-Bekoa genossen. Dem Navi sei Dank, von alleine währen wir niemals diese schmalen Bergsträßchen hoch gefahren. Auf dem Parkplatz eines Pilgerweges hoch oben auf den Klippen hatten wir dann eine spektakuläre Aussicht und am nächsten Tag machten wir eine Wanderung über Wiesen, steile Felswände und Kuhweiden. Bis wir uns verlaufen hatten und an einem Bauernhof nach dem Weg zurück zur Pilgerstation fragten. Abends war dann Grillen und Lagerfeuer angesagt. An dem kleinen Imbisswagen, der die Wanderer mit Erfrischungen versorgte entdeckten wir ein Stromkabel. Da der Wagenbesitzer schon weg war hatten wir uns nichts dabei gedacht und zapften kurzentschlossen den Strom für unseren Booster an. Irgendwann tauchte eine im dunklen leuchtende Taschenlampe auf. Ohne ein Wort zu sagen verschwand diese aber auch wieder. So gegen 23 Uhr war plötzlich Schluss mit dem Strom, Am nächsten Morgen als ich mich wegen dem Stromklau zu erkennen gab, bekam ich eine Ansage gemacht, der Mann hat sich voll aufgeregt. Ich legte ihm lächelnd 2 Euro auf die Theke und wir zogen fröhlich weiter unserer Wege. (Von Galizien bis hin zur spanisch/ französischen Grenze hatten wir immer wieder mal trampende Pilger, die auf ihrer Rückreise waren, ein Stück mitgenommen). Wieder runter vom Berg, fanden wir nun keinen Stellplatz, denn hier war Tourismus pur inzwischen angesagt und das zog sich bis nach Frankreich. Dort war es dann so heiß dass ich nach stundenlanger Fahrt einfach in so nem Touristendorf zwischen Autos parkte und mir im Atlantik ne Abkühlung verschaffte. Wieder bei Kräften ging es dann aber schnell wieder weiter. Plötzlich tauchte eine Brücke auf, deren Durchfahrtshöhe ich falsch eingeschätzt hatten. Im letzten Moment kam von Claudi ein lautes Haaallllt!!!!! Sonst hätte unser Trip hier ein jehes Ende gefunden und das Womo wäre ein Cabrio gewesen. Nach 8 Stunden in brütender Hitze erreichten wir Moliets. Hier war leider das Parken nur gegen eine Gebühr von 14 Euro pro Nacht unter Pinienbäumen möglich. Als Entschädigung für die nervigste Strecke unserer Reise gab es dann ein paar Bier, leider nur Heineken in 650ml Flaschen aber der Sonnenuntergang war mal wieder vom Feinsten. Am nächsten Abend sind wir dann los, nur schnell weg aus dieser Touristenhölle.
In Mimizan Plage war es dann abseits der Urlauber wieder möglich abzuschalten und die Ruhe zu genießen.
Nur Sand, Wellen und Meeresrauschen, einfach perfekt. Unser nächste Ziel war die höchste Wanderdüne Dune de Pilat, auf der wir erneut einen coolen Sonnenuntergang erlebten. Zwei Tage später in Cap Ferret wollten wir in den Dünen die Mondfinsternis miterleben. Über dem Atlantischen Ozean erlebten wir einen bis dahin nie gesehenen Sonnenuntergang, die Wolken am Himmel schienen zu brennen. Doch auf der Seite an der der Mondaufgang zu sehen sein sollte war der Himmel wolkenverhangen und das war auch in den nächsten Stunde nicht anders. Claudi saß vergebens hinter ihrer Kamera. Gegen 2 Uhr Nachts tauchte er dann wieder schemenhaft hinter den Wolken auf. Doch leider nur in altbekannter Weise als unser Weißer Erdtrabant. Das war es dann wohl mit der Mondfinsternis. Shit happens, man kann halt nicht alles haben. In Lacanau Ocean parkten wir wieder im Pinienwald direkt vor den Dünen des Atlantiks. In den Bäumen wimmelte es nur so von Grillen, ihr Zirpen war ohrenbetäubend laut aber auch irgendwie herrlich anzuhören. Wie badeten ein letztes Mal am Strand des südfranzösischen Atlantik und machten uns dann auf in das Städtchen Blaye am Gironde. dort am Fluss hatten wir auf einem Wohnmobilstellplatz Quartier bezogen und machten einen Bummel durch die Gassen der Altstadt. Vom Womo aus hörten wir den Soundcheck einer Band die wohl am Abend vor der Kneipe ihren Gig spielen würden, so machten wir uns später auf die Socken um französischen Rock oder eher Pop anzuhören und ein paar Bier zu trinken. In den nächsten Tagen machte uns die Wasserqualität echt zu schaffen, denn an diesem Küstenstreifen war das Meer ne echt braune lehmige Brühe, die über den Gironde einfließst. Mittlerweile war auch das Wechselspiel zwischen Ebbe und Flut deutlich wahr zu nehmen. So zogen wir weiter die Küste entlang und machten Station in St. Georges. In Royan radelten wir eine Stunde lang mit den Bikes durch die Hitze zum Plage Girande. Hier machen scheinbar nur Franzosen Heimaturlaub und fühlen sich pudelwohl in der braunen Brühe. Claudi und Jupp waren so verwöhnt von Spaniens und Portugals Küsten, dass wir noch nicht einmal die Schuhe auszogen. Nach einer dreiviertel Stunde hatten wir genug von dem Treiben und flohen vor der moddrigen Suppe. Am nächsten Tag ging es dann gleich weiter auf die Ile d‘ Oleron. Doch auf der Insel war es auch nicht viel besser, so machten wir uns am Abend wieder auf die Weiterreise nach Fouras und besuchten eine alte Burg und den dazugehörigen Markt. In Jard-sur-Mer machten wir ne Pause und hingen eine Stunde am Strand ab. In St. Jean-de-Monts steuerten wir den Supermarkt an und kauften mal wieder Vorräte ein. In Pornic (La Bernevie en Retz) herrschte Hitze. Wir parkten im Wald, und aus stiegen hinunter zur Bucht. Am nächsten Morgen, Körperpflege muss ja sein, nahmen wir doch noch ein Bad in dem braunen Schmodder und hörten abends am Lagerfeuer Musik über unseren Booster, wie meisten. Unser nächstes Etappenziel war Carnac in der Bretange und lag 140 Kilometer entfernt. Nun hatten wir die „Schlammküste“ endlich hinter uns gelassen, es war heiß und das Meerwasser sah aus wie im Aquarium, mit bunten Wasserpflanzen. So sprangen wir jubelnd ins Meer. In Guilvinec, einem kleinen ruhigen Ort, mit netten bretonischen Häusern, parkten wir mal wieder direkt am Meer. In der Morgenluft lag ein Duft von Meer und geräuchertem Fisch, so machten wir einen Ausflug zum Hafen um frischen Fisch für den Grill zu kaufen. Nach 2 Tagen ging unsere Tour wiedermal weiter an den Strand zum Pointe du Raz. Hier besuchten wir den Leuchtturm und wanderten auf den Klippen. Unser Planet hat schon wunderschöne Orte zu bieten! Dann ging es bei Regenwetter nach Lacronan und weiter über schmale Wege zur Felsküste hin nach Douarnenez. Wir fanden eine Parkmöglichkeit auf einer Wiese mit herrlichem Blick über den Küstenabschnitt und schauten den Paragleitern beim Luftsegeln zu. In Crozon wurden Bootsfahrten angeboten um die Grotten und Höhlen vom Meer aus zu besichtigen. Wir besetzten statt des Angebots doch lieber eine Parkbank, mampften Gebäck von Lidl und schauten den Surfern und Vögeln zu, wie sie ihre Kreise zogen. 10 Kilometer weiter landeten wir abends an den Klippen von Pointe du Pen Hir. In Argol hatten wir Mittagspause und erreichten so Landevennez ein kleines Dorf mit nur 350 Einwohnern. Am Ortsrand lag ein Benediktinerkloster, die Abbaey St. Guende. An diesem Wochenende fand gerade ein Dorffest statt und bretonische Folkmusik war angesagt. Nachdem wir Brest passierten, steuerten wir zum Pointe de St. Mathieu. Hier gab es eine fulminante Klosterruine zu besichtigen. Danach ging es zum Krötenfelsen nach L‘ aber-Idult und an die herrliche Küste von Pospoder. Wieder einmal ein Dorf ohne Straßenlaternen, so dass der Heimweg nach der Billiardbar mit dem Fahrrad eine heftige Herausforderung war. Danach erreichten wir den Pointe de Landunvez wo der sogenannte höllische Leuchtturm steht. Die nächsten Ziele waren Pointe du Pontusval, Roscoff bis nach Barnenez, hin zu den Austernzuchtbänken. Hier haben wir wieder einmal, bei kühlem aber sonnigem Wetter, ausgiebige Spaziergänge gemacht und die Klippenlandschaft genossen. In Sant Michel war bei Ebbe ein Strandspaziergang, Kapellen- und Dorfbesuch die Tageslosung. Am Abend und in der Nacht hatten wir wieder viel Spass am Lagerfeuer. In Pleumeur-Bodou fanden wir einen Womostellplatz Planetarium auf einem Sommercamp. Hier und auch an unserem nächten Zielort in Tregastel bestimmte nasskaltes, nebliges Wetter die Reise. An Sanddornsträuchern pflückten wir die reifen Früchte und Claudi kochte Gellee daraus. Plougrescant zeichnet eine kleine Kirche mit total schiefer Spitze aus. Weiter nach Tregier, parkten wir am Fluss und in St.Quay Portieux wanderten wir am Strand entlang und badeten dort am nächsten Tag. Cap d´Erqui war mal wieder ein herrlicher Klippenpoint, wo bei starkem Wind fast kein vorwärtskommen möglich war. Am Cap Frehel kletterten wir zum Fort Latte, einem Schloss an der Küste und auf dem Rückweg an einem Seil entlang zum Strand hinunter zu einer wunderschönen Bucht. Leider war es zu kalt um zu baden. Weiter ging es nach Lancieux, dort haben wir eine kurze Pause an einer Mühle gemacht und sind da wieder los über St. Lunaire in St. Malo angekommen und an einer Pferderennbahn Übernachtet. Hurra, endlich mal wieder schönes Wetter, so sind wir zum Strand und am zweiten Tag mit dem Rad zur Burgfestung im Stadtzentrum hoch. In Mont Dol machten wir einen Spaziergang zu einer alten Windmühle, die auf einer Anhöhe gebaut war. Vom Aussichtsturm aus hatte man einen herrlichen Weitblick rund um Land und Meer. In der Stadt Fougeres ca. 40 Kilometer im Landesinneren besichtigten wir eine Burg. An der Grenze zwischen der Nord-Bretagne und der Normandie befindet sich Mont-Saint-Michel, eine ganz kleine Insel mit nur 33 Einwohnern auf der nur ein Kloster gebaut wurde. Zu ihr konnte man nur zu Fuß oder mit einem Bus über einen Deich gelangen. Hier gönnten wir uns eine Flasche 10 Jahre alten Calvados. Am Späten Abend machten wir ein Picknick und bestaunten mal wieder den Sonnenuntergang. Das Kloster war ein echter Touristen Hot-Spot (so etwas können Claudi und Jupp überhaupt nicht gebrauchen) und so waren wir froh, wieder an stillere Orte weiter zu reisen. Jullouville-Les-Pins, Granville, Breville-sur-Mer, Argon-Coutainville waren solche Gegenden wo wir mal an Leuchtürmen, einsamen Stränden oder an Schafswiesen verweilten und Lagerfeuerromantik genossen oder z.B. Brombeermarmelade einkochten. Unsere Wege führten uns dann ein paar Tage lang bei sonnigem Wetter nach La Dune bei Blainville-sur-Mer, Saint Jean de la Rivere, Saint Georges de la Riviere, an ruhige Strände bis wir wieder an einen Leuchtturm gelangten (Phare de Carteret). Sciotot lag dann auch auf einem Hügel über dem Meer. Den nächsten Tag verbrachten wir bis am Nachmittag an einem Kieselstrand und vor dem Dorf Vers (Lot) steuerten wir eine Hofschaft an. Umringt von Landluft und Kühen genossen wir die Ruhe und Bauerhofatmosphäre. Dem Kalender zu Folge war nun schon der 2. September ins Land gezogen und wir befanden uns noch in der Normandie. In Cap de la Hague, welches wie fast immer auf unserer Reise, direkt am Meer lag, kamen wir unmittelbar vor einem Bunker, den die Nazis im 2. Weltkrieg gebaut hatten, zum stehen. Von der Bunkerplattform aus hatten wir ein gute Aussicht über die Küstenlandschaft. Im anschließenden Städtchen Barfleur schlenderten wir über den Marktplatz zum Hafen und kamen an einem alten Pensionat vorbei. Danach kamen wir an dem Monument L´Eclerc mit Museum und der Utah Beach vorbei, wo am 6. Juni 1944 die Truppen der Alliirten Streitkäfte landeten und der Naziherrschaft dort ein Ende machten. In Isigny-sur-Mer am Kanal war dann mal wieder ein Stelldichein bei Waschmaschinen und Trockner vor dem Intermache angesagt. Nach der Waschaktion fuhren wir weiter nach Port en Bessin und Courseulles-sur-Mer und am Abend weiter nach Cean wo wir am nächsten Tag das Abbay aux Hommes besuchten, in der schöne, brachial laute Orgelmusik zu hören war. Danach besuchten wir die alten Seebäder Cabourg, Deauville ( dort hatte jede Umkleidekabine am Strand ihren eigenen Namen, benannt nach einer Berühmtheit, die schon einmal dort zu Gast gewesen war), und schlenderten über die lange Promenade bis hin zum Nachbarort Trouville. Auf der Fahrt nach Le Havre spielte uns das Navi einen Streich, so dass wir mehrere Male im Kreis fuhren und dreimal die Brückenmaut zu zahlen hatten. Oberhalb der Stadt fanden wir einen Wohnmobilstellplatz, denn in solchen Großstädten ist es dort sicherer. Wir suchten dann auch nach einer Nacht recht schnell das Weite und reisten über Octeville-sur-Mer nach Etretat, um dort den Falaise d´Amont zu besteigen. Hier oben hatten wir eine sensationellen Blick auf die Kreidefelsen, den höchsten Klippen der Normandie. Dann kamen wir nach Rouen, eine Großstadt, die Claudi und Jupp verzauberte, und parkte an der Seine. Mit unseren Bikes radelten wir über eine der Brücken ans andere Seineufer in die Altstadt hinein. Um die Allee Francois-Mitterand ragten in unmittelbarer Nähe drei Kathedralen in den Himmel. Einer der vielen bunten Gassen führte uns auch zu dem Platz wo Jean d‘ Arc auf dem Scheiterhaufen hingerichtet wurde. In eine der vielen Cafe’s und Kneipen kehrten wir ein und spielten zu cooler Rockmusik und Pastis Dart und Billiard. Als wir am späten Abend zurück zum Womo radelten, saßen wir noch lange am Fluss und genossen unseren Reisetraum. In Pourville-sur-Mer waren wir nochmal auf den Kreidefelsen und später hat schrubbte Jupp sich unter eine Stranddusche ab; boaah war das kalt!
In Criel-sur-Mer machten wir es uns in dicken Pullovern auf dem Kieselstrand bequem.
Am nächsten Tag war Treport unser Ziel. Wir fanden dort oben über der Stadt keinen guten Platz zum parken. Also ging es nach einer kleinen Pause mit Blick über die Stadt weiter und wir landeten auf der anderen Seite hoch oben über der selben Stadt in Mers-les Bains an der Notre Dame de la Falaise. Am Abend beim Lagerfeuer wurde die Statue Marie Estrella, die über das weite blaue Meer blickte,von bunten Scheinwerfern angestrahlt. Wir erlebten zum x-ten Mal einen Hammer Sonnenuntergang der Extraklasse und waren einfach nur happy über das Lichterschauspiel bis spät in die sternenklare Nacht. Am nächsten Tag war erst einmal ausgeschlafen angesagt.
Danach folgte Sant-Valerie-sur-Some, wo wir bei unserer Radtour nach Cayeux-sur-Mer einen im Ärmelkanal liegender Bunker fanden. In Berck waren auf einer Sandbank Robben zu sehen und später beim Kochen ging plötzlich die Gasflamme aus. Nun war unsere spanische 11Kilo Gasflasche leer und den in den letzten 10 Tagen unseres Roadtrips gab es nur noch kalte Küchenmalzeiten und keinen Kaffee. In Stella Plage parkten wir mit einigen anderen Mobilen auf den gekennzeichneten Plätzen für Campingcars direkt vor einen Campingplatz. Dem Besitzer der Campinganlage waren wir Wohnmobilisten wohl ein Dorn im Auge. Als er mich beim Feuerholz sammeln entdeckte, fing er mächtig an, Rabatz zu machen und drohte mit der Gendamerie Nationale, die dann kurze Zeit später auch tatsächlich auftauchte und uns freundlich bat kein Feuer zu machen. Die Art und Weise wie der Campingplatzbesitzer unterwegs war schien auch bei der Gendarmerie schon bekannt zu sein; einfach ein unfreundlicher nörgelnder Zeitgenosse. Über Hardelot (am Waldparkplatz für Womos, einem ruhigen Ort in der Nachsaison) führte die Reise uns ans Cap d‘ Alprech bei Bolonge-sur-Mer, hier besuchten wir eine Basilika, den Leuchtturm, die Bunker am Strand und fröhnten der Stille und dem Meeresrauschen. unser Weg brachte uns noch nach Pointe aux Oies, ans Cap Gris-Nez. Dort waren viele Erklärungstafeln über die Geschehnisse im Juni 1944 installiert und uns stürmte ein heftiger Wind um die Nase. Danach verbrachten wir einen Tag in Wissant und einen in Sangatte wo die Fähren schon zu sehen waren die von Frankreich nach England schippern. Am nächsten Tag waren wir auch schon dort, im Fährhafen von Calais und sind mit unseren Drahteseln in die City.
Nun war die Mammutreise auch fast schon wieder vorbei.
In Plage de Petit Fort Pfilippe liefen wir bei extrem starkem Gegenwind durch Sandverwehungen auf dem Wall zum Leuchtturm. In Dunkerque parkten wir am Ende der Werft direkt am Strand. So starke Winde wie in den letzten paar Tagen hatten wir nirgends auf unserem ganzen Womotrip. Mit Bray-Dunes erreichten wir den letzten Ort vor der Belgischen Küste. Auf dem Parkplatz am Carrefour-Markt standen plötzlich Enten vor unserem Wohnmobil und schnatterten wie wild und verlangten eine Mahlzeit. Claudi gab ein paar Runden Haferflocken aus. In Antwerpen machten wir noch einen Tagesausflug durch die schöne Altstadt und belgische Fritten durften da natürlich nicht fehlen. Dann ging es über die Autobahn in die Niederlande nach Winterswiick, und beim Caravanzubehör – Obelink kauften wir einige Sachen für unser Mobil. Am Abend des 24. September kamen wir dann in Düsseldorf an, tranken Frühkölsch am Rheinufer. Beim Altstadtbummel gab es für Jupp noch ein neues Paar mattschwarzer Dr. Martens Schuhe. Im Mondschein ging es noch mit dem Lift hoch auf den Fernsehturm.
11.000 Kilometer zurückgelegt in 7 Monaten, waren wir unterwegs auf unserer Küstentour.
Gott hat beständig seine Hand über uns und unser Gefährt gehalten. Er hat uns herrliche Orte und Naturschauspiele gezeigt, die volle Pracht uns Schönheit seiner Schöpfung. Unser Herr Jesus hat uns immer wieder spüren lassen, wie endlos seine Geduld und Liebe sind, sodass wir uns oft eingestanden haben, dass wir das alles eigentlich gar nicht verdienen, diese vielen Geschenke von ihm. Denn unsere Unzulänglichkeiten, die uns doch bis jetzt sehr anhaften, kommen auf so einer Reise erst richtig zum Vorschein, weil wir ja ganz und gar an Jesus Rockzipfel und seinem Herz hängen und dann feststellen müssen, dass aus uns selbst nichts Gutes kommt. Oft haben wir uns z.B. auch gestritten wegen einem Fliegenschiss und weil jeder es besser wissen und machen will als der andere. Aber die Freude und Vergebung, die aus Gott kommt war und ist immer stärker. Darin liegt die ganze Heilung der vielen Defekte und Ichbezogenheit, die leider noch zu einem großen Teil in uns ist. Wir sagen Jesus Danke für 2018 und legen unser Neues Jahr wieder voll und ganz in seine Hände.