Greece 2020

Im Februar 2020 nahmen wir zum ersten Mal die Fähre und fuhren von Ancona nach Igoumenitsa.


Das Frühjahr in Griechenland ist wunderschön, dann blühen die Mandelbäume und alle Arten von Sträuchern. Das Klima ist für Mittel-und Nordeuropäer noch sehr angenehm und wir hatten das Gefühl, die einzigen Fahrenden Leute zu sein.
Ein Grund dafür war, dass das neue Coronavirus in Umlauf war, kaum dass wir Italien verlassen hatten. Die gesetzlichen Einschränkungen spürten wir erst ab Mitte April. Zuvor fuhren wir entlang der Küste über den Peleponnes. Wer noch nie in Griechenland war, der sollte unbedingt diese herrliche Reise der Buchten und Ausblicke über das blaue bis türkisenfarbene Meer mit seinen alten Burgen und Klostern machen.


Im Mai hieß es dann völliger Lockdown.

Wir verschanzten uns an das ( inzwischen leider bekannte) SALADI Beach Hotel. Dort hatte Angelo, ein alter Grieche sein Pferdchen auf den verwucherten Grasanlagen des zerfallenen Hotels aus den 80iger Jahren stehen. Er brachte uns eines Tages Brot und Wein und lud uns in sein Gütchen 10 km weiter an der Küste ein.
Wir fuhren natürlich voller Vorfreude seinem alten Wagen hinterher über eine bergige enge Straße entlang und dann sehr steil auf löchrigem Pfad zu seinem Platz. Zwischen Felssteinen und Schotter konnte das Krötenmobil einigermaßen waagrecht Halt finden. Auf Angelo’s Gut grasten auch noch 2 Schafe und 2 Kätzchen hüpften sofort in unser Wohnmobil. Sie hatten es aber auch auf die Kaulquappen abgesehen, die Claudi am Apollostrand in ein großes Einmachglas gefüllt hatte um Erdkröten zu züchten.


Es war kurz vor Ostern und wir machten auf Angelo’s Feuerstelle eine große Paella und dankten unserem Jesus in Gott, dass er uns so ein Geschenk gemacht hatte.
6 Wochen campten wir hier völlig abgeschieden nahe Kalamata und plötzlich war der Lockdown wieder vorüber für die kommenden Sommermonate. Auch die Kaulquappen waren inzwischen kleine Kröten und wir setzen sie Nahe des Sumpfes ab, wo wir sie gefunden hatten.


Wir entschlossen uns, die Insel Kreta zu besuchen. Es war eine klare Nacht und die Möwen zogen lange mit unserer Fähre mit. Als wir dann Kreta durchführen und durchwanderten, meinten einige Einheimischen, die wir getroffen hatten, dass wir das einzige Campingmobil wären, das sie in diesem Jahr gesehen hätten. Für uns war das natürlich das Paradies. Die einzigen Zwischenfälle besorgte unser Vehikel selbst. Drei mal blieben wir liegen und mussten abgeschleppt werden. Irgendwas mit der Einspritzpumpe war defekt und erst die dritte Werkstatt konnte den Fehler beheben. In Chania, als wir wieder 2 Tage auf unsere Reparatur warten mussten, setzten wir uns auf eine Treppe in einem Park nahe dem alten Venezianischen Hafen. Bald hatten wir Gesellschaft von 2 obdachlosen Marokkanern. Wir gaben uns gegenseitig ein paar Runden Bier vom Kiosk aus. und die ersten 3 Stunden lief es sehr brüderlich ab, doch im weiteren Verlauf gesellten sich noch andere Jungs dazu und dann begann eine üble Streiterei unter ihnen, vor allem, weil wir den ersten 20 Euro gegeben hatten und auch wegen Drogen. Irgendwann verließen wir den Kampfplatz, auch weil wir mal aufs Clo mussten. Das lag circa 10 Meter weiter abwärts in einer stillgelegten U-Bahn Station, und auf 3 Meter Kloakenpegel im Schacht konnten wir uns dann doch noch auf der der ungefähr sechsten Treppenstufe erleichtern aber unter betäubemdem Gestank.


Es waren schöne 6 Wochen in denen wir die Insel erkundet hatten, und bald sollte es wieder zurück nach dem Festland gehen.

Über Chalkidiki ging es im August dann wieder via Igoumenitsa zur Fähre, wobei in einem Tunnel unsere beiden Gasflaschen fast explodiert wären. Ein lauter Knall zeigte uns an, dass das Auspuff-Endrohr unterwegs abgefallen war und damit die knapp darüber stehenden Gasflaschen zum Kochen brachte. Das war mal wieder eine Bewahrung von unserem Gott wie schon so oft.

In den Italienischen Alpen trafen wir uns noch ein paar Tage mit Hanna und ihrem Bus, die mal ne Auszeit aus den süddeutschen Maßregelungen wegen Corona brauchte.


In Solingen hatte sich deshalb auch einiges verändert und wir durften nicht mehr an unserem angestammten Stellplatz am Technologiezentrum überwintern sondern mussten uns auf Supermarktparkplätzen wie REWE und OBI stellen, wo es sehr laut zuging. Trotzdem und mit Ohrstöpseln malte ich wieder viele Bierdeckel und kleine Bilder für den Adventsstand im Mobil und Jupp verkaufte die Fifty Fifty und unsere eigene Straßenzeitung.

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