Der Winter ist vorbei!

Die Wohnung von Claudis Mutter war nun leergeräumt und verkauft!

Für die Wintermonate war sie die geniale Lösung für uns, denn der Winter in Oberschwaben ist bekanntlich sehr kalt und im Wohnwagen leben zu dieser Zeit nicht so prickelnd. Nun hieß es langsam Abschied nehmen von unser Winterquartier, Claudi und Jupp waren schon seit einigen Tagen voller Vorfreude auf die Zeit die nun kommen sollte aber die dritte Kröte im Bunde war gar nicht gut drauf. Eines Morgens sagte Wilmer uns, er würde nicht mitkommen auf unsere Tour durch Frankreich, Spanien und Portugal. Er kann Salzwasser nicht leiden und überhaupt die viele Sonne, das wäre ihm zu heiß und garnich gut für seine Haut. Er hätte auch schon mit Hanna und Andi gequakt, und wird den Sommer über in ihrem Garten am Swimmingpool bleiben. Uns blieb fast die Spucke weg und wir sahen uns ratlos an. Die gelbe Kröte mit den blauen Tretern verschränkte demonstrativ ihre Arme und sagte: „Da gibt es auch nix zu diskutieren, das ist schon beschlossene Sache, basta!!“ Claudi und Jupp dachten sich: „Okay, dann ist das halt so, und zogen am 14. März alleine mit ihrem Wohnmobil los.

Beim Aufladen der Fahrräder merkten wir, dass die Halterung kaputt war. Notdürftig repariert ging es aber erst mal los zum Händler ins schöne Hegau. Nach einem Wochenende Wartezeit mit Lagerfeuer montierten wir das Teil am Heck unseres Mobil‘ s fest und fuhren Richtung Schweiz.

 
Bis runter nach Südfrankreich begleitete uns in den ersten Tagen Schnee, Regen und Kälte.

Kurz vor der Grenze nach Spanien ging an der Tanke mal wieder nix mit der Visa-Card. Ein Hilfsbereiter Senegalese stand uns bei und half uns beim Zapfen. Mit einem Lächeln übers ganze Gesicht und einen Blick auf unsere Motorhaube sagte er uns: I love this man, Jesus! Er wollte uns auch unbedingt das Auto betanken bzw. dienen, und sagte, das Jesus ihn an die Tankstelle geschickt hat um uns zu helfen. 😉 Danke Jesus

Unser Aufkleber am Heck: Alles geht in Arsch – Jesus bleibt! wird oft verwundert in Augenschein genommen. Wir haben deshalb die sinngemäße Übersetzung auf Spanisch daneben geschrieben.

 
Norbert, ein langjähriger Freund von Claudi, wollten wir in der Nähe von Tarragona besuchen.

Er lebt schon seit mehr als 30 Jahren eine Art Eremitenleben, von Mai – Oktober in Deutschland in einem Wald und den Rest des Jahres in Spanien in einem kleinen verlassen Steinhäuschen ohne Strom und fließend Wasser. Gekocht wird an einer Feuerstelle. Seine Touren von hier nach dort macht er schon immer mit dem Fahrrad. Also fuhren wir zu dem Ort, den er uns vor sechs Jahren mal beschrieben hatte. Der Ort in der Nähe nennt sich Pobla de Monternes. An einer alten Eremitenkapelle parkten wir dann und suchte ihn zwei Tage lang, aber fanden ihn nicht. Doch am Karfreitag radelte er an unserem auffälligen Mobil vorbei und blieb stehen. Das war eine große Überraschung und Wiedersehensfeude! Zu Ostern gab‘ s dann eine selbst gemachte Paella überm Steinbackofengrill an der Kapelle. Später zündeten wir noch ein Osterfeuer an und genossen die sternklare Fastvollmondnacht mit Ausblick auf Meer. Ein anderes Mal fuhren wir drei mit unseren Rädern nach Torredembarra und besuchten seinen Einholplatz, ein Müllcontainer vorm Supermarkt, denn Norbert lebt ohne Geld. So waren auch wir einige Tage mit kostenlosem  Essen versorgt. Danach ging es gemeinsam in die weit über die Stadt hinaus bekannte Livemusikkneipe La Traviesa. Über seinen Glauben an Jesus lässt Norbert nix kommen, doch hier in Katalonien und so ist es auch im Rest von Spanien, wollen die jungen Leute und auch viele Ältere meist nix von Jesus Christus wissen.

Beim Abschied vereinbarten wir – falls es passt – ihn von der Französischen Atlantikküste mit nach Deutschland zu nehmen. Nun sind wir in der dritten Woche unserer Reise in Calpe an Spaniens Mittelmeerküste angekommen und die Sonne scheint öfter mal. Auch hier herrscht noch Aprilwetter.

wilmer wir vermissen dich!
Skizze 2

Eine Antwort

  1. Wilmer lässt euch schöne Grüße ausrichten und freut sich immer über die Fotos, die ihr von eurer Reise schickt. Er beharrt trotzdem auf dem Standpunkt, dass er den Sumpf mehr mag als das Meer. ?
    Alles Lieben und bis bald!